VDA
Der Nachrichtenstandard für die Automobilindustrie
Der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) hat diverse EDI-Standards entwickelt und verabschiedet, um der zunehmenden Internationalisierung der Automobilzuliefererindustrie und den damit verbundenen steigenden Anforderungen an die Verzahnung der globalen Lieferketten gerecht zu werden.
Im Gegensatz zu anderen Nachrifchtenformaten wie z.B. EDIFACT oder ANSI X12 werden bei einer VDA-Nachricht Elemente mit konstanter Länge verwendet (Fixed Length Format). Das bedeutet in der Praxis, das die zu übertragenden Informationen nicht länger sein dürfen, als es die definierte feste Feldlänge erlaubt.
Je nach OEM (Automobilhersteller) und den Standorten seiner Zulieferer können durchaus unterschiedliche VDA-Standards (und auch unterschiedliche Formate) innerhalb des elektronischen Datenaustausches zum Einsatz kommen, wie untenstehende Grafik verdeutlicht:
VDA-Flatfile-Formate reichen nicht mehr aus
Die klassischen VDA-Nachrichtentypen im Flatfile-Format reichen jedoch zum EDI-gebundenen Management der modernen Lieferketten nicht mehr aus. Feste Feldlängen und ein begrenzter Datenumfang sind aus Sicht der großen Marktteilnehmer nicht länger geeignet, um die Anforderung an einen modernen EDI-Datenaustausch zu erfüllen. Aus diesem Grund wurden für eine Übergangszeit Ergänzungssätze zu den herkömmlichen VDA-Nachrichten definiert, die i.d.R. partnerspezifisch waren, um den jeweiligen Anforderungen der Global Player an die semantische Qualität der EDI-Daten Genüge zu tun. Der Nachteil aber ist: mit diesem Vorgang weicht man den eigentlichen Standardgedanken auf und zwingt die Zulieferer letztlich dazu, proprietäre EDI-Standardformate zu implementieren. Die hierdurch entstehenden Aufwände stellen gerade für kleinere Zulieferer eine nicht unerhebliche technische und kaufmännische Herausforderung dar.
Technische Aufbereitung von VDA-Standards
Vor diesem Hintergrund ist die jüngste Entwicklung der neuen VDA-Normen zu sehen, die zwar noch VDA-normiert sind, aber technisch auf dem Format EDIFACT basieren. Mit dieser Vorgehensweise ist es den OEM, 1st und 2nd Tier möglich, inhaltlich individuelle EDI-Anforderungen zu formulieren und gleichzeitig die Vorteile eines durch die Vereinten Nationen definierten globalen EDI-Standards zu nutzen.
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