FTP
FTP (File Transfer Protocol = Dateiübertragungsverfahren) ist ein Internet-basiertes Protokoll, das – auf Basis von TCP/IP – als Applikation vornehmlich zur Übertragung von Dateien verwendet wird. Diese Austauschvariante wird auch zur Übertragung von EDI-Daten genutzt.
FTP für die Übertragung großer Dateien über das Internet
Beim Austausch von EDI-Dateien zwischen zwei Computersystemen muss eine Gegenstelle die Rolle des FTP-Servers einnehmen. Die meisten FTP-Server nutzen ein Login aus Username und Passwort, um dem FTP-Client den Zugriff auf die FTP-Serverfunktionalität zu gewähren. Auf Basis dieser Funktionalität kann der FTP-Client Dateien in Abhängigkeit von der Rechtevergabe übertragen und durch den FTP-spezifischen Befehlssatz auch kopieren, umbenennen, löschen oder verschieben sowie Änderungen in der FTP-Server-Verzeichnisstruktur vornehmen. Die Popularität des FTP-Protokolls wuchs seit den frühen 80er Jahren zusammen mit dem Aufkommen des Internets. FTP nutzt im Kern eine auch durch PC-Betriebssysteme bekannte Verzeichnisstruktur zum internen File Handling und Arrangieren von Dateien. Ein FTP-Connect besteht im Prinzip aus zwei voneinander getrennten Verbindungen, bei der eine Verbindung für die Übertragung von Befehlen zwischen Client und Server zuständig ist (Steuerkanal via Port 21), während die zweite Verbindung zum physikalischen Transport der Dateien benutzt wird (Datenübertragung via Port 20, oder bilateral vereinbart). Da das FTP-Protokoll den reinen Datentransfer zum Ziel hat, wird es oft zur Übertragung großer Dateien benutzt.
kostengünstig und einfach implementiert für den elektronischen Datenaustausch
Auch für den EDI-Datenaustausch wird das FTP-Protokoll bis heute in vielen Fällen eingesetzt. Die Vorteile der Verwendung für den EDI-Datenaustausch liegen darin begründet, dass die benötigten Softwarekomponenten für den EDI-Datenaustausch einfach zu implementieren sind (FTP-Portfreigaben, FTP-Port 20/21 etc.) und professionelle FTP-Clients und selbst FTP-Server kostenlos oder gegen ein geringes Entgelt verfügbar sind. Dazu kommt, dass viele ERP-Systeme bzw. deren Integrationsmodule und Datenbank-Betriebssysteme schon ab Front über eine für den EDI-Datentransfer geeignete Funktionalität verfügen (z.B. SAP XI/PI, DB2 FTP Dienst usw.). Einen weiteren Vorteil des FTP-Protokolls stellt die asynchrone Verbindung dar: bei synchronen Verbindungen wie http und https können schon Unterbrechungen der Internetverbindung im Millisekundenbereich zum Verbindungsabbruch führen; ein Umstand, der bei den i.d.R. sensiblen EDI-Datenübertragungen gerade bei hohen Datenvolumina zu unerwünschten Fehlermeldungen und Supportaufwendungen führen kann. Das FTP-Protokoll unterstützt dagegen auch den Wiederanlauf innerhalb einer EDI-Datenübertragung anhand sogenannter Restart-Markierungen (sofern vom FTP-Server zugelassen), so dass auch im Falle eines Verbindungsabbruchs der Up- bzw. Download einer EDI-Nachricht einfach wiederaufgenommen werden kann (EDI-Wiederanlauf). Bei FTP handelt es sich i.d.R. um eine textbasierte Protokollvariante, es gibt aber auch binäre Varianten. Im Standard wird sowohl die Authentifizierung als auch die eigentliche EDI-Datei unverschlüsselt übertragen. Da EDI-Nachrichten oft hochsensible Informationen und Details einer Kunden-/Lieferantenbeziehung in Form von EDIFACT, XML, VDA, SAP IDOC etc. transportieren, sollte eine EDI-Datenübertragung via FTP immer zusätzlich durch die Verwendung eines VPN-Tunnels oder die Verschlüsselung der übertragenen EDI-Dateiinhalte abgesichert werden.
Wird FTP in Verbindung mit TLS (Transport Layer Security) eingesetzt, kann die gesamte EDI-Übertragung via FTP auch verschlüsselt werden. Zusätzlich zur Verifikation von Benutzername und Passwort wird die gesamte EDI-Datenübertragung verschlüsselt durchgeführt, dieses FTPS genannte Verfahren wird heute jedoch nur noch selten eingesetzt und ist überwiegend durch die Verwendung von sFTP (s.u.) abgelöst worden.
Softzoll Communicator – der kostenlose Client von Softzoll
Softzoll bietet seinen Kunden für den Abgleich zwischen den EDI-Schnittstellen des ERP Systems und den Ein- und Ausgangskanälen der serverbasierten EDI-Systeme im Softzoll Rechenzentrum Berlin einen kostenlosen Client an – den Softzoll Communicator, der neben AS2 und OFTP2 auch FTP und sFTP Verbindungen aufbauen kann, um EDI-Daten zwischen dem Rechenzentrum und der IT-Umgebung des Kunden auszutauschen. Softzoll setzt dabei in seinen Rechenzentren neueste FTP/sFTP-Server ein, um das FTP-Protokoll mit der größtmöglichen Transaktionssicherheit auszustatten (Integritätscheck, Anlage von Temp-Dateien, Umbenennung nach Abschluss der Übertragung).
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